Schnittverletzungen bei Hunden und die Risiken 

„Nicht pusten ist unterlassene Hilfeleistung!“ sagen wir, wenn sich ein Kind in den Finger schneidet. Da gibt es dann diese bunte Vielfalt lustiger Pflaster und das Kind hört auf zu weinen.

Unser Hund allerdings würde uns schon recht komisch anschauen, wenn wir angesichts einer Schnittverletzung „Heile, heile Gänschen“ singen.

Nicht pusten, kein lustiges Pflaster, nicht singen – Was dann?

Es kommt darauf an.

Viele Schnittverletzungen entstehen, wenn der Hund in eine Scherbe getreten ist.

Wie tief ist die Wunde? Blutet sie stark, sollte der Tierarzt sofort mit der Behandlung beginnen. Eine professionelle Reinigung der Wunde ist essenziell, um Entzündungen, Tetanus oder gar eine Blutvergiftung zu vermeiden.

Ist es nur ein kleiner Kratzer, können Sie die Wunde getrost in aller Ruhe reinigen, desinfizieren und verbinden. Den Tierarzt drüber schauen zu lassen ist keinesfalls ein Fehler.

Die Erstversorgung der Schnittverletzung

Sowohl im Auto als auch zu Hause sollte eine Hundeapotheke vorhanden sein. Speziell für die Erstversorgung von Wunden sollte sie folgendes enthalten:

  • Pinzette
  • Taschenlampe
  • Desinfektionsmittel: Betaisodona (Lösung), Wasserstoffperoxid 3% oder Octenisept
  • Watte
  • Kompressen (steril und unsteril)
  • Mullbinden
  • Leukoplast
  • selbstklebendes Tape
  • Panzertape

Gehen Sie folgendermaßen vor:

  1. Beruhigen Sie sich und Ihren Hund. Alles muss in Ruhe geschehen.
  2. Bringen Sie Ihren Hund in eine liegende Position, damit Sie konzentriert arbeiten können. Eine Hilfsperson wäre im wahrsten Sinne des Wortes hilfreich.
  3. Untersuchen Sie die Wunde mit Hilfe der Taschenlampe sorgfältig und entfernen Sie Glassplitter, Grannen oder andere Bösewichte mit der Pinzette. Auch zwischen den Zehen. Schmutzpartikel, Erde und bereits entstandene Wundsekrete lassen sich mit einer Kompresse und einem Desinfektionsmittel auswaschen. Die aufgeführten Desinfektionsmittel brennen nicht, allerdings macht Betaisodona aufgrund der Rotfärbung eine rechte Sauerei, hat aber eine hervorragende Desinfektionswirkung.
  4. Jetzt legen wir einen Verband an:
  5. Zwischen alle Zehen (Wolfskralle nicht vergessen!) muss zunächst Watte gepolstert werden. Andernfalls infizieren sich diverse Wundherde gegenseitig.
  6. Nun legen Sie mit einer Mullbinde einen Verband an. Beginnen Sie unten über den Krallen und wickeln Sie ohne große Zugwirkung nach oben kurz über das nächste Gelenk. Es geht nur darum, die Watte zu halten.
  7. Befestigen Sie die Enden der Mullbinde mit Leukoplast.
  8. Mit den selbstklebenden Tapes gehen Sie genauso vor: Von unten nach oben verkleben Sie die Mullbinde so, dass Ihr Hund keinen Kontakt mehr zu Erde und Staub hat.
  9. Bei stark blutenden Wunden sollten Sie sofort zum Tierarzt gehen. Bis Sie bei ihm vorstellig werden können, ist ein Druckverband erlaubt: Umwickeln Sie Ihren Verband fest mit Panzertape, um starke Blutungen zu unterbinden. Allerdings sollte das Panzertape nicht länger als zwei Stunden auf dem Verband verbleiben. Hernach wird der Tierarzt alles richten. Bitte tragen Sie das Panzertape niemals direkt auf das Fell Ihres Hundes auf.

Risiken bei Schnittverletzungen

Tetanus (Wundstarrkrampf)

Tetanus ist eine tödliche Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Clostridium tetani ausgelöst wird. Dieses Bakterium findet sich überall auf dem Boden vom Straßenstaub bis zur Gartenerde. Entdeckt es ein Türchen in einer Wunde, wird es heillosen Schaden anrichten. Die Giftstoffe des Bakteriums befallen die muskelsteuernden Nervenzellen und lösen dadurch die berüchtigten Krämpfe und die Muskelstarre aus.

Inzwischen ist eine Infektion mit Tetanus vor allem wegen der mittlerweile perfekten Wundreinigung beim Menschen sehr selten geworden. Klar, die Impfung gibt eine weitere Sicherheit, kann aber auch von Fall zu Fall verabreicht werden.

Kühe und Pferde sind besonders empfänglich für dieses Bakterium und müssen regelmäßig geimpft werden. Vögel sind nahezu unangreifbar.

Bei Hunden hingegen gab es kaum noch gemeldete Fälle. Daher werden Impfungen nicht mehr zwingend empfohlen. Gut, Infektionen mit Tetanus sind sehr selten, aber es gibt sie. Stirbt ein Hund in unserem Umfeld an Tetanus, ist unsere erste Reaktion: „Hä? War der nicht geimpft?“ Nein, Hunde werden in der Regel nicht gegen Tetanus geimpft.

Sepsis (Blutvergiftung)

Eine Sepsis endet meist tödlich und muss sofort behandelt werden. 

Auslöser können Bakterien, Pilze oder Viren sein. Jede Infektion, die durch eine Schnittverletzung den Weg in den Hund findet, muss umgehend behandelt werden. Der Tierarzt wird sofort Blut nehmen, eine Kultur anlegen und den Erreger enttarnen. Wird der Erreger nicht schleunigst entfernt, verbreitete er sich und seine Giftstoffe in großer Zahl. Diese Kettenreaktion ist dann die Blutvergiftung. Dann kämpft das Immunsystem gegen seinen eigenen Körper und bringt ihn um. 

Zeit rettet Leben.

Die Symptome einer Sepsis variieren, da sie mehrere Organe betreffen können. Gehen Sie bereits bei den ersten Anzeichen zum Tierarzt.

  • Fieber
  • beschleunigte Atmung und Puls
  • akutes Nierenversagen
  • weniger Harnabsatz

Die Folgeschäden einer überstandenen Sepsis können von chronischer Erschöpfung bis zum Verlust von Gliedern alles umfassen.

So manche Schnittverletzung braucht Wochen, bis sie ganz verheilt ist. Ihr Hund wird die betroffene Pfote stets im Schongang halten und die drei anderen Beine stärker belasten. 

Heilung von Schnittverletzungen fördern und therapieren

Wir Physiotherapeuten helfen ihm, dieses Ungleichgewicht in gesunde Bahnen zu lenken. Mit Osteopathie, Chiropraktik oder klassischer Krankengymnastik entlasten wir die gesunden Beine und stärken mit dem Unterwasserlaufband den Bewegungsapparat und das kranke Bein.

Ihr Tierarzt wird Ihnen ein Rezept in die Hand drücken und Ihre Tierkrankenversicherung wird die Kosten meiner Behandlung übernehmen.

Wir schaffen das.

Liebe Grüße,

Bettina.

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Physiotherapeutin Osteopathin Chiropraktikerin

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