Stress bei Pferden

Woher kommt Stress und wie können wir mit Physiotherapie Pferden helfen?

Stress kann krank machen. Muss aber nicht.

Stress ist ein komplexes Thema an dessen Definition sich die Geister bis heute scheiden. Der Begriff „Stress“ beschreibt im Wesentlichen eine Überforderung, die jeder unterschiedlich empfindet und anders reagiert. Die Wortherkunft bedeutet sowohl im Englischen als auch im Lateinischen „Anspannung“ und „Druck“.

Einigkeit herrscht darüber, dass Stress durch sogenannte „Stressoren“ ausgelöst wird. Das sind psychische oder physische Einflüsse von außen, die ein Lebewesen nicht kennt und schon gar nicht mag. Aber irgendwie muss es mit ihnen fertig werden.

Die Begrifflichkeiten von „Stress“ in der Physik und Materialkunde sparen wir in unserem Artikel natürlich aus.

„Das Leben ist kein Ponyhof.“

Dieser gelinde gesagt dümmliche und etwas hilflose Spruch beinhaltet dennoch so ziemlich alles, was Stress bedeuten kann. Schauen wir uns diesen „Ponyhof“ genauer an.

Die Weide

Das Gras auf der Weide konnte vor dem Bau des Ponyhofs friedlich vor sich hin wachsen. Plötzlich trampeln Pferde auf ihm rum und knabbern es ab. Was übrig bleibt, wird im Herbst abgemäht und zu Heu getrocknet. Ein gewaltiger Eingriff in das Leben des Grases. Es hat Stress und muss reagieren, um zu überleben. 

Idyllische Weide mit grasenden Pferden

Die Stressreaktion: Das Gras wird robuster, die Wurzeln werden stärker und es blüht früher, um rechtzeitig seine Samen zu verteilen. In der Evolution der Pflanzenwelt finden sich weitere Beispiele von erfolgreichen Stressreaktionen. Die Sukkulenten haben sich einst unter extremer Trockenheit zu wahren Wasserspeicherkünstlern entwickelt, Mangrovenwälder gedeihen trotz ständiger „Staunässe“ in überfluteten Regionen, ohne dass die Wurzeln verfaulen.

Das Pony

Betrachten wir die wilden Herden von Pferden beispielsweise in der Camargue, haben wir ein Bild von vollkommener Idylle. „So glücklich müssen Pferde leben dürfen“ möchten wir sagen. Blenden wir die Gefahren der ungeschützten Herden einmal aus. Tatsächlich wird auf irgendeiner Auktion oder von einem Züchter ein Pony aus der Herde gerissen und in einen Stall gesperrt. Eine umzäunte Weide ist sein einziger Spielplatz. Das Pony hat Stress, seine Freiheit und sein Bewegungsdrang sind extrem eingeschränkt und es vermisst seine Kumpels. Und dann muss es auch noch das Gewicht eines Sattels und eines Reiters ertragen und Befehlen gehorchen.

Die Stressreaktion: Das Pony passt sich an. Es hat keine Wahl.

Die Besitzer

Um einen Ponyhof zu führen, braucht man nicht nur Geld, sondern auch eine Menge Mitarbeiter und ein ausgefeiltes Logistiksystem. Reitlehrer, Stallburschen, Gärtner und Helfer sind an allen Ecken und Enden im Einsatz. Ob Reitbahn, Sattelkammer oder Weidezäune, alles muss gepflegt und instand gehalten werden. Schaut man sich so eine Monatsabrechnung mal an, könnte man meinen, jedes Pony hat seinen eigenen Tierarzt. Und dann ist da noch die Konkurrenz. Der Stress nimmt kein Ende. 

Der Umgangston wird rauer, die Mimik wird härter, die Besitzer befinden sich im Kampfmodus gegen den Rest der Welt.

Die Stressreaktion: Der Körper schüttet permanent Stresshormone aus, Blutdruck und Blutzucker sind ständig erhöht, die Muskeln immer angespannt. Gesundheitliche Schäden sind vorprogrammiert.

Dann kommt das Mädchen.

Das Mädchen ist das glücklichste Rädchen im Getriebe eines Ponyhofs. Niemand erzählt ihm vom Stress des Grases und der Ponys und selbst die Betreiber und Mitarbeiter gaukeln dem Mädchen eine heile Welt vor. Die Eltern des Kindes bezahlen und erhalten dadurch den Betrieb. Das Mädchen wird von den Pferden und den Reitlehrern geliebt und stark gemacht. Für das Mädchen ist der Ponyhof eine Zuflucht vom Alltag, der Schule und den Eltern, eine heile Welt außerhalb von Zwang und Stress.

Mädchen kuschelt mit einem Pony

In diesem wunderschönen Umfeld empfindet das Mädchen anstrengende Reitstunden nicht als Stress, sondern läuft zur Hochform auf. Es will lernen, das Pferd beherrschen und dem Reitlehrer gefallen. Jedes Lob ist Balsam für seine Seele. Während die Freundinnen im Freibad lümmeln oder im Eiscafé miteinander kichern, wird das Mädchen noch Pferde striegeln, Ställe ausmisten und Hindernisse für das nächste Turnier anmalen. 

Es hat auf dem Ponyhof trotz schwerer Arbeit überhaupt gar keinen Stress.

Wir sehen, jedes Wesen auf dem Ponyhof empfindet Stress anders und die Stressreaktionen könnten unterschiedlicher nicht sein.

Wir Tierphysiotherapeuten behandeln die Stressreaktionen von Tieren.

Stress bei Pferden oder Hunden wird nahezu ausnahmslos von Menschen und deren Entscheidungen ausgelöst. Wir „besitzen“ Tiere und entscheiden über ihre Köpfe hinweg, wie ihr Leben zu verlaufen hat. Also haben wir auch die Verantwortung für die Gesundheit unserer Tiere.

Bleiben wir auf unserem Ponyhof.

Kein Pferd der Welt wird freiwillig über ein Hindernis springen oder gar rückwärts oder seitwärts gehen, eine Pirouette drehen oder an einen fliegenden Galoppwechsel auch nur denken. Pferde sind Fluchttiere, sie rennen in der Herde mit, wenn der Leithengst irgendwo hin will und laufen eher einen Zaun entlang, anstatt ihn zu überspringen. Ob sie im Rechts- oder Linksgalopp fliehen ist ihnen völlig wurscht, Hauptsache sie kommen aus einer gefährlichen Situation heraus.

Der Mensch hat schon früh die Kraft und die Fähigkeit zum Gehorsam von Pferden erkannt und sich zu nutzen gemacht. Ohne Respekt vor dem Wesen der Pferde wurden sie vor Kutschen und Pflüge gespannt, mussten ihre Reiter über weite Strecken tragen und Schwerstarbeit leisten. Alt wurden die Pferde damals nicht. Sie mussten schlicht funktionieren. Erst mit der Erfindung des Motors (Auto, Zug, Traktor) kam etwas Ruhe in ihr Leben. Allerdings entstand dann der Reitsport. Reiche Leute kauften sich die schönsten und teuersten Pferde, züchteten Merkmale und Charaktereigenschaften heran und das Reitpferd hatte zum ersten Mal eine Wertschätzung. Das Pferd war und ist ja auch teuer. Der Tierschutz zog in Europa ein und hatte Pferdebesitzer genau im Auge.

Warum holen wir so weit aus?

Jede Veränderung einer gewohnten Lebensart bedeutet Stress. Besonders, wenn man fremdbestimmt ist und keine Wahl hat. Das muss uns immer bewusst sein. Jede „Benutzung“ eines Pferdes bedeutet Stress für das Tier. Das müssen wir zwingend verstehen, um es entsprechend zu schützen.

Stress ist Überforderung, Druck und Anspannung. Der Körper reagiert mit der Ausschüttung von Stresshormonen, der Blutdruck steigt, die Muskeln spannen sich an, um jederzeit die Flucht antreten zu können. Vergessen wir niemals, dass ein Pferd instinktiv ständig um sein Überleben kämpft, auch wenn wir es noch so lieben und ihm ein Gefühl der Geborgenheit geben.

Der Alltag eines Pferdes

Ein Pferd in einem Reitstall steht in der Regel den lieben langen Tag in seiner Box. Es wird gefüttert, getränkt und der Stall wird ausgemistet. Von wem auch immer. Die Stallburschen wechseln ständig. Der Besitzer kommt nach Feierabend, füttert es, striegelt es, sattelt es und ab geht es in die Reitbahn zum Training. Endlich Bewegung!!! Denkste. Das Pferd muss sich exakt an die Bewegungsabläufe halten, die sein Reiter vorgesehen hat, egal, ob Dressur oder Springreiten. Stress pur. Jeden Tag.

Ein guter Reiter erkennt den Stress seines Tieres und steuert gegen. Er bucht uns Physiotherapeuten zur Massage oder für eine osteopathische Behandlung, um die verspannten Muskeln und Faszien wieder zu lockern und dem Pferd ein Gefühl der Entspannung zu geben. Die meisten Reitsportzentren haben Solarien und Zeiten, in denen die Pferde in der Reithalle frei laufen dürfen. Am Wochenende gehen die Besitzer mit den Pferden ins Gelände, ein paar Stunden der Glückseeligkeit für die sensiblen Tiere.

Der Hufschmied

Die Hufe eines Pferdes müssen geschützt und gepflegt werden. Spröde Stellen werden regelmäßig ausgeschnitten, die Hufe eingeölt und die Hufeisen gewechselt. Die Hufeisen sind sozusagen die Schuhe der Pferde, die die Hufe auch auf Asphalt vor zu starker Abnutzung schützen. Für uns Menschen klingt das alles sehr vernünftig. Wir lassen ja auch unsere Schuhe neu besohlen und laufen nicht barfuß über eine heiße Schotterpiste.

Ein Hufschmied beim beschlägt einen Pferdehuf

Aber jetzt stellt Euch ein Pferd beim Hufschmied vor. Es wird gegen seinen Willen in einen furchtbar heißen Raum bugsiert und ahnt bereits, was passieren wird. Die Augen werden riesengroß und die Ohren sind in ständiger Bewegung. Es riecht nach Feuer und Rauch und das Pferd würde in Freiheit instinktiv das Weite suchen, Feuer ist gefährlich. Aber das Tier ist angebunden. Und dann kommt da noch ein unheimlicher Mann, der sich an den empfindlichen Fesseln des Pferdes zu Schaffen macht und ihm auch noch mit einem Hammer auf die Füße haut. Panik und Stress machen sich breit. Aber weder Aufsteigen noch Ausschlagen nützt etwas, das Pferd wird erbarmungslos festgehalten, bis die Arbeit des Hufschmieds beendet ist. Erschöpft trottet das Pferd wieder in seine Box zurück. Die Muskeln sind angespannt und schmerzen, der Blutdruck ist auf 180 und das Herz pocht. Was tun ihm seine Menschen nur an. Es versteht die Welt nicht mehr.

Wohl den Pferden, die ihre Physiotherapeuten in einer solchen Situation an der Seite haben. Wir können mit osteopathischen Handgriffen, Massagen und natürlich mit unserer Stimme Ruhe in den Körper und die Stimmung bringen. Dafür sind wir geschult. Wir können Pferden diese absolut notwendige Behandlung, den regelmäßigen „Horrortrip“ in annehmbare Bahnen lenken. Viele unserer Patienten sehen dem Besuch beim Hufschmied mittlerweile gelassen entgegen und stressen weder sich noch alle anderen Beteiligten.

Tierärztliche Behandlungen, Geburten und der Sattler

Kein Tier mag es besonders, wenn fremde Menschen an ihm rumfummeln. Sie besitzen nicht unseren analytischen Verstand oder unsere Vernunft. Es macht für sie keinen Unterschied, ob ein Tierarzt sie untersucht und behandelt oder ob der Sattler neues Zaumzeug anpasst. Es ist Pferden auch egal, ob der neue Sattel vielleicht bequemer und das Geschirr angenehmer sein wird. 

Ob ein verstauchtes Bein, ein blockierter Darm oder eine künstliche Besamung, der Tierarzt muss her. Auch Pferde mögen den Pieks einer Spritze nicht und hassen Zahnuntersuchungen.

All diese Untersuchungen und Behandlungen verursachen bei Pferden Panik und Stress. Sie wissen ja nicht, dass der Tierarzt ihnen hilft. 

Bekommt in einer wilden Herde eine Stute ein Fohlen, wird es von allen anderen Pferden abgeschirmt.Sie stehen ringförmig um die werdende Mutter herum, mit dem Kopf nach außen. Jede Gefahr kann sofort erkannt und abgewendet werden. Die Stute kann in aller Ruhe gebären. Dazu brauchen Pferde keine Menschen.

Auf dem Ponyhof oder im Reitstall hingegen sind die Pferdekumpels in ihren Boxen oder sonst wo angebunden. Die Pferdemama muss ihr Baby ohne Unterstützung einer Herde zur Welt bringen. Früher war das anders, aber heutzutage ist bei einer Geburt sowohl der Besitzer der Stute als auch ein Tierarzt anwesend, zu lieb und teuer sind ihnen die Tiere mittlerweile.

Wie beim Hufschmied sind wir Tiertphysioherapeuten sowohl bei Anpassungen des Sattels, Untersuchungen vom Tierarzt als auch bei Geburten gerne anwesend. Wir können die Angst des Pferdes, ihren Stress und die Panik mildern und notfalls auch die Besitzer mit Massagen und speziellen Handgriffen beruhigen. Ja, oft überträgt sich die Nervosität der Besitzer auf ihre Tiere und umgekehrt.

Das Turnier

Ein Reitturnier ist der große Moment eines jeden Reiters. Haben sich die Trainingseinheiten gelohnt? Hat das Pferd die Disziplinen gelernt? Wird es sie ausführen ohne zu bocken? Das große Kräftemessen beginnt. 

Bereits morgens in aller Frühe werden die Pferde aus dem Stall geholt. Okay, es ist Wochenende, da geht es immer ins Gelände, aber so früh? Nervosität macht sich breit. Alle Pferde werden sorgfältig gestriegelt, die Schweife und Mähnen gekämmt und kunstvoll zu Zöpfchen geflochten. 

Die Hufe werden mit irgend einer schwarzen Substanz eingerieben, die Fesseln mit bunten Tapes bandagiert. Das Zaumzeug wurde bereits am Vortag auf Hochglanz poliert und wird jetzt angelegt. Das Gebiss schmeckt irgendwie komisch und die ganzen Polituren riechen seltsam fremd.

Jetzt kommt das Schlimmste: Die Pferde werden aus dem Hof geführt und in die Anhänger verfrachtet. Den alten Hasen ist das schnuppe, sie wissen, dass ihnen nichts passiert. Sie machen halt mal wieder einen Ausflug und steigen freiwillig über die Rampe in die fahrbare Box. Hier wartet jedenfalls Heu auf sie. Aber auch sie hatten zu Beginn ihrer Karriere massiven Stress. Auch sie wurden von vorne gezogen und von hinten geschoben, auch sie haben sich mit allen verfügbaren Kräften gewehrt und hatten am Ende keine Chance. 

Wenn sich der Transporter dann in Bewegung setzt, verliert das Pferd endgültig den Boden unter den Hufen. Bei jeder Kurve, beim Anhalten und wieder Anfahren, das Pferd muss jede Bewegung des Transporters ausbalancieren und hat keine Gelegenheit zur Flucht aus dieser Situation. Der Blutdruck steigt ins Unendliche, das Pferd schwitzt sich die Seele aus dem Leib. Die Faszien und Muskeln verkrampfen, der gesamte Bewegungsapparat schmerzt. Das Tier ist völlig verzweifelt.

Am Turnierort angekommen wird das Pferd wieder aus dem Transporter gezerrt und findet sich in einer komplett fremden Umgebung wieder. Auf dem Parkplatz riecht es nach Benzin und der Angst der anderen Pferde. 

Dann wird das Pferd gesattelt und nochmals auf seine optische Wirkung überprüft. Der Reiter steigt auf und es geht auf den Abreitplatz. Hier soll sich das Pferd beruhigen. Schließlich muss es jetzt ein schweres Turnier absolvieren.

Das Springpferd hat gelernt, über Hindernisse zu springen, einen Parcours zu absolvieren. Ein Dressurpferd kann Gangarten und unnatürliche Bewegungen aus dem Effeff. Es möchte seinem Reiter mit Sicherheit keine Schande machen. Wir allerdings glauben nicht, dass das Pferd den Begriff „Schande“ überhaupt definieren kann. Wie auch immer, es kennt alles, weiß alles und kann alles. Nur der Stress, die Panik und die Angst machen ihm ziemlich zu schaffen. Und dann sind da noch die unbekannten Hindernisse, wehende Sponsorenfähnchen und das laute Publikum. Und da soll man sich konzentrieren.

Ein Pferd auf einem Turnier

Wir können Ihrem Pferd helfen.

Die wichtigste Bezugsperson eines Pferdes ist sein Besitzer und Reiter. Je stärker die persönliche Bindung der beiden ist, desto ruhiger wird das Pferd sich neuen Erlebnissen stellen. Ist der Reiter vom frühen Morgen an über den Transport bis zum Ausladen am Turnierort an der Seite seines Tieres, wird das Pferd gelassener bleiben. Der Reiter kann seinem Pferd Sicherheit vermitteln. War er schlau, hat er sein Pferd schon Wochen vor dem Turnier an Lärm und unruhige Gegenstände gewöhnt.

Je nach Vermögensverhältnissen kann sich ein Reiter allerdings Helfer für sein Pferd leisten und sich voll und ganz auf sich selbst konzentrieren. Er wird sein Pferd erst auf dem Abreitplatz wieder treffen. Diese Situation finden wir oft und sparen uns dazu hier jeden Kommentar.

In beiden Fällen wären wir Tierphysiotherapeuten gerne von Anfang an dabei. Wir erfühlen jede kleinste Stressreaktion und können sofort lindernd eingreifen. Beruhigende Massagen, osteopathische Handgriffe und unsere Stimme können die Angst und Panik Ihres Pferdes in Grenzen halten. Wir steigen auch mit in den Transporter und begleiten Ihr Tier hin und zurück. 

Wenn sich unter Stress, Angst und Panik die Muskeln und Faszien verkrampfen, steigt die Verletzungsgefahr während eines Turniers erheblich. Ruckzuck zieht sich ein Pferd bei einem Sprung einen Muskelriss zu, obwohl es diese Höhe schon tausendmal gesprungen ist. Wir beugen dem mit Wärme, Ultraschall und Massagen vor. Wir entlassen Ihr Pferd nur gut gewappnet ins Turnier und wünschen Ihnen beiden den verdienten Erfolg!

Der Abschied

Nein, keine Sorge, wir sprechen nicht vom Tod. Es geht um den Verkauf eines Pferdes. Ein Pferd hat wie ein Hund oder eine Katze eine persönliche Beziehung zu seinem Besitzer. Es lebt geborgen und geliebt in geordneten und gewohnten Verhältnissen und ist „angekommen“. Das Pferd kann sich ein anderes Leben überhaupt nicht vorstellen.

Im Gegensatz zu Hunden oder Katzen sind Pferde jedoch oft eine Kapitalanlage. Je nach Zucht und Erfolgen bei Turnieren steigt ihr Wert. Ein Hunde- oder Katzenzüchter verkauft zwar die Welpen, die es recht leicht mit einer neuen Familie haben, aber Pferde werden auch im Erwachsenenalter verkauft und verstehen die Welt nicht mehr. Sie waren ja auch mal Familienmitglieder. 

Diese Pferde haben nun zwei Probleme: Die Trennung von ihrer Herde, ihrer Familie und ihrer Bezugsperson zum einen, zum anderen eine völlig neue Situation, mit der sie klar kommen müssen. Der Stress ist vorprogrammiert.

Sind Sie schon einmal mit Ihrer Familie in eine andere Stadt gezogen und Ihr Kind musste die Schule wechseln? So ähnlich können Sie sich die Situation eines verkauften Pferdes vorstellen. Nur dass es nicht auf Facebook Kontakt zu den alten Freunden halten kann.

Wir Tierphysiotherapeuten sind in der Regel nur am neuen Stall vor Ort. Wir helfen bei der Eingliederung in die neue Umgebung und in die unbekannte Herde. Nicht nur „der Neue“ hat Stress, auch das eingespielte Team der vorhandenen Pferde ist meganervös. Hat das neue Pferd vor, die Rangordnung der Herde zu verändern? Hat es vor, den Stuten den Kopf zu verdrehen? Alle Pferde sind auf Vorsicht programmiert und da fliegen schon auch mal die Fetzen. Wenn man nicht aufpasst.

In solchen Situationen werden wir zu Psychologen und vermitteln zwischen allen Tieren. Wir gehen auf alle Pferde individuell ein und geben ihnen mit Massagen und Zuwendung Sicherheit. Wir trennen aggressive Tiere kurzzeitig von der Herde und gliedern sie später vorsichtig wieder ein. 

Sie helfen uns, indem Sie uns frühzeitig über einen Neuzugang informieren und wir Ihre Herde in Ruhe kennenlernen können.

So wird das was, versprochen. Stressless und entspannt.

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Physiotherapeutin Osteopathin Chiropraktikerin

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