Eine schmerzhafte Angelegenheit
Im Prinzip kann jedes Säugetier, also auch der Mensch unter einer Ellenbogengelenksdysplasie leiden. Der aufrechte Gang des Menschen entlastet das Ellenbogengelenk allerdings enorm, es zählt nicht mehr zu den „tragenden“ Gelenken. Auch Affen oder Kängurus bleiben weitestgehend von einer Ellenbogengelenksdysplasieverschont.
Das Ellenbogengelenk ist kompliziert.
Ein „normales“ Gelenk besteht aus zwei Knochen, die sich gegeneinander bewegen. Damit sie sich nicht berühren und Reibung verursachen, sind sie mit einer Knorpelschicht überzogen und von Gelenkwasser umgeben. Die Gelenkkapsel umhüllt und schützt die Mechanik. Bänder, Sehnen und Muskeln sorgen für Stabilität.
Knorpel ist ein elastisches Gewebe, das viel Wasser speichern kann. Er polstert die Gelenkflächen der Knochen und sorgt für eine gleichmäßige Verteilung des Körpergewichts.
Im Ellenbogengelenk befinden sich drei Knochen: Elle (Ulna) und Speiche (Radius) sind die Knochen des Unterarms. In die Verbindung deren Knochenköpfchen fügt sich das Ende des Oberarmknochens geschmeidig ein. Dieses Gelenk sieht lediglich Beugung und Streckung vor, also Bewegungen in nur eine Richtung. Wir nennen die Art dieses Gelenks „Scharniergelenk“.
Was ist eine Dysplasie?
Eine Dysplasie ist eine Fehlbildung oder die „abnorme“ Veränderung von Gewebe oder anderen Strukturen im Körper. Eine Dysplasie kann überall im Körper auftreten, nicht nur in Gelenken.
Die Wortherkunft:
„dys“ griechisch = schlecht, übel, falsch, „plassein“ griechisch = formen, bilden
Was ist bei einer Fehlbildung des Ellenbogengelenks passiert?
Begeben wir uns zunächst auf einen kurzen Ausflug in das Knochenwachstum. Die Entwicklung von Stammzellen zu klar definierten Organzellen ist ein kleines Wunder. Jede Organzelle weiß genau, wo ihr Platz im Körper sein wird und was sie zur Form und Funktion eines Organs beizutragen hat. Bereits im Embryo ist die spätere Beschaffenheit von Organen exakt festgelegt. Zellen sind schlau. Sie vermehren sich in vorgegebene Richtungen und bilden einen ganzen Menschen oder ein Tier. Bis heute weiß niemand, wer den Lehrplan für die Zellen programmiert hat.
Knochenzellen bilden unser Skelett, das Gerüst der Wirbeltiere. Sie produzieren Knochenmatrix am laufenden Band bis aus einem Embryo ein erwachsenes Tier oder ein Mensch entstanden ist. Haben die Zellen ihren Platz gefunden, verknöchert das Knochengewebe und wird stabil. Bis jedoch alle Knochen ihre Endgröße erreicht haben, lassen sie weiche „Wachstumsfugen“ frei, aus denen sich neue Knochenzellen entwickeln können. Am Ende der Pubertät, wenn alles richtig zusammengewachsen ist, verknöchern auch die Wachstumsfugen. So der Idealfall.
Im Gegensatz zur Hüftgelenksdysplasie liegen bei einer Ellenbogengelenksdysplasie eine oder mehrere Fehlbildungen vor. Wir unterscheiden vier verschiedene Grunderkrankungen, die alle zu einer Arthrose führen:
1. Isolierter Processus anconaeus (IPA)
Der „Processus anconaeus“ ist ein kleiner Knochenfortsatz am Ende der Elle. Er bildet den Abschluss der perfekten Rundung für den Kopf des Oberarmknochens. Mit dem Processus anconaeus sitzt das Gelenk, passt und wackelt nicht.
Manchmal wächst dieser Knochenfortsatz nicht mit der Elle zusammen und bleibt frei beweglich. Er ist isoliert. Auch diese Wachstumsfuge verknöchert und hinterlässt somit einen bleibenden Schaden, eine Dysplasie.
Die Folge des kleinen beweglichen Knochens in der Gelenkkapsel sind permanente Reizungen, Entzündungen und Arthrose. Zudem hat der Kopf des Oberarms keine exakte Führung mehr und wackelt hin und her. Er eckt an den anderen Knochen an, verursacht Reibung und Entzündungen und unterstützt die Arthrose trefflich. Wir alle können uns die Schmerzen vorstellen, die unser Hund erleiden muss.
2. Osteochondrose dissecans (OCD)
Unter einer Osteochondrose versteht man eine krankhafte Veränderung von Knorpel- oder Knochengewebe in der Wachstumsphase. Dissecans bedeutet „abtrennen, abteilen“.
Knorpelgewebe ist nicht durchblutet. Es wird von dem darunter liegenden Knochen mit Wasser und Nährstoffen versorgt. Der Knorpel zieht sich wie ein Schwamm aus dem Knochengewebe, was er braucht. Liegt eine Fehlentwicklung der Wachstumsfuge zwischen Knochen und Knorpel vor, funktioniert der Job mit der Ernährung nicht mehr. Der Knorpel stirbt an der Oberfläche des Knochens, also der Wachstumsfuge ab und löst sich in seine Bestandteile auf. Gleichzeitig verliert er seine Schutzfunktionen: Schmierung des Gelenks, Stoßdämpfung und Schutz der Knochenoberfläche. So reibt Knochen an Knochen, es entstehen kleine Splitter, die planlos im Gelenk umherirren und Entzündungen und Arthrose verursachen.
3. Fragmentierter Processus Coronoideus (FPC)
Der Processus coronoideus ist ein Knochenfortsatz der Elle im Ellenbogengelenk. Wachsen im Kindesalter Elle und Speiche unterschiedlich schnell oder werden überlastet, passen sie nicht mehr so recht zusammen. Es entsteht die sogenannte „Stufenbildung“. Die Elle steht dann etwas über und die Aussparung für den Oberarm wird zu eng. Der Processus coronoideus wird überbelastet und reagiert mit Entzündungen und Arthrose. In der Folge splittert er und hinterlässt Knochen- und Knorpelfragmente, kleine Bruchstückchen, die wiederum im Gelenk weitere Schäden anrichten.
4. Inkongruenz
Die Inkongruenz bildet ein eigenständiges Krankheitsbild der Ellenbogengelenksdysplasie, obwohl sie „lediglich“ eine extrem starke Stufenbildung von Elle und Speiche darstellt. Ist das Gelenk inkongruent, dann passt nichts mehr zusammen. Die Überbelastungen und Reizungen verursachen immer Fragmente, Entzündungen und Arthrose.
Osteophyten und Sklerose – Die Klassifizierung der Ellenbogengelenksdysplasie
In allen Fällen einer Gelenksdysplasie versucht der Körper, die jeweilige Gelenkfläche durch neue Knochenauswüchse (Osteophyten) zu vergrößern und dadurch die Belastung zu vermindern. In der Regel gelingt ihm das nicht.
Eine weitere Schutzmaßnahme des Körpers ist die Verdichtung der Knochenoberfläche unter seinem Knorpel. Diese „Sklerosierung“ lässt sich im Gegensatz zum Knorpel selbst im Röntgenbild erkennen.
Anhand dieser beiden Knochenveränderungen haben Ärzte die Schweregrade der Ellenbogengelenksdysplasie eingeteilt. Und ja, sie bilden in der Tat den Grad der Arthrose ab, der in allen Fällen die Folge ist:
Grad 0: keine Arthrose, keine Osteophyten und keine Sklerose
Grad 1: leichte Arthrose, Osteophyten sind kleiner als 2 mm, auf der Gelenkfläche ist
bereits eine Sklerose zu erkennen
Grad 2: mäßige Arthrose, Osteophyten sind bis zu 5 mm groß
Grad 3: schwere Arthrose, Osteophyten sind größer als 5 mm groß
Achtung: Eine genaue Diagnose kann erst am Ende der Wachstumsphase gestellt werden.
Welche Ursachen hat eine Ellenbogengelenksdysplasie?
Es gibt nur zwei Ursachen: Entweder ist die Ellenbogengelenksdysplasie angeboren oder erworben. Der Grundstein für eine Ellenbogengelenksdysplasie wird in der Wachstumsphase gelegt. Bei erwachsenen Menschen und Tieren sind die Wachstumsfugen geschlossen und verhärtet. Diagnosen der Ellenbogengelenksdysplasie sind Spätfolgen von Veränderungen während der Pubertät.
Beginnen wir mit etwas Genetik, also der angeborenen oder vererbten Ellenbogengelenksdysplasie.
Die genetisch bedingte Ellenbogengelenksdysplasie liegt im Erbmaterial eines Hundes. Wie oft hören wir bei Kindern diese Sprüche von Eltern, Großeltern oder anderen Verwandten wie „ganz der Vater“, „Sie hat die Nase der Großmutter“ oder „Er grinst wie die Mutter“. Haarfarbe, Hautfarbe, Körpergröße, aber auch Muttermale oder Krankheiten sind typische vererbte Faktoren. Selbst Talente werden Kindern im Namen der Genetik zu- oder abgesprochen. Ob man den Kindern dadurch in der Entwicklung ihrer Fähigkeiten einen Gefallen tut, sei dahingestellt.
Die Genetik hat allerdings auch ein paar Tricks auf Lager. Oft überspringt die Vererbung eine oder zwei, manchmal mehrere Generationen. Wenn beispielsweise in einer Familie ausschließlich blond gelockter Mitglieder plötzlich ein Kind mit schwarzen Haaren geboren wird, ist die Überraschung groß und endet manchmal in abstrusen Verdächtigungen. Dabei ist die Antwort meistens recht einfach: Die Großmutter oder die Urgroßmutter eines Elternteils hatte schwarze Haare. Selbst ein dunkelhäutiger Vater in vorangegangenen Generationen kann heute einem Baby mit einer dunklen Hautfarbe oder schwarzen Löckchen seine Gene bescheren.
Die Genetik in der Zucht
Die Züchterverbände haben sehr strenge Regeln für die Zucht ihrer Tiere. Pferde, Hunde oder Katzen müssen genaue Voraussetzungen mitbringen und Erbkrankheiten ausschließen, um als Zuchttiere in Betracht zu kommen. Seriöse Züchter halten sich ganz genau an diese Vorgaben, sie haben kein Interesse, kranke oder behinderte Tiere zur Welt zu bringen.
Jedes Zuchttier muss sich regelmäßig einer „Zuchteignungsprüfung“ beim Tierarzt unterziehen. Darüber hinaus gibt es meldepflichtige Vorfälle wie beispielsweise eine Patellaluxation oder auch eine Hüftgelenksdysplasie. Solche Fehlbildungen können den Ausschluss aus der Zucht bedeuten. Wird eine Zuchthündin von einem Hund anderer Rasse gedeckt, ist sie raus.
Aber nicht nur Krankheiten oder Fehlbildungen spielen in der Zucht eine Rolle. Auch Charaktereigenschaften wie Intelligenz, Wachsamkeit oder das Sprungvermögen bei Pferden spielen eine wesentliche Rolle und werden im Erbmaterial manifestiert.
Ein Tier vom Züchter hat keinen Garantieschein.
Die Natur überlässt selbst Züchtern nicht so einfach die Kontrolle über die Evolution. Zwar liefern lange Stammbäume eine gewisse Sicherheit, aber auch zwei absolut gesunde Menschen können ein behindertes Kind zur Welt bringen. Und daran ist niemand schuld.
Wer sich einen Welpen vom Züchter kauft, um beispielsweise eine Ellenbogengelenksdysplasie (ED) zu vermeiden, sollte ein paar Dinge bedenken:
- Die Natur hat ihre Launen. Im Welpenalter kann kein Mensch eine Fehlbildung einschätzen.
- Kaufen Sie niemals einen Welpen, in dessen Papieren nur die Eltern aufgeführt sind, da stimmt etwas nicht. Mindestens die Großeltern, besser noch auch die Urgroßeltern sollten im Stammbaum gelistet sein.
- Steht in den Papieren dann unter anderem „ED-frei“ oder „ED-A“ (weitgehend frei), ist das eine schöne Grundvoraussetzung für ein gesundes Leben.
Aber wenn ein Züchter die gesunde Entwicklung eines Welpen prophezeit, gleicht das dem Blick in eine Kristallkugel und ist unseriös.
Es liegt in Ihren Händen – Die erworbene Ellenbogengelenksdysplasie
Die wenigsten Hundehalter gehen mit einem Hund vom Züchter spazieren. Wir nehmen Tiere aus Tierheimen, Auffangstationen oder aus dem Auslandstierschutz auf. Gehen wir also einfach davon aus, dass wir selbst für die Entstehung und Entwicklung einer Ellenbogengelenksdysplasie verantwortlich sind.
Bevor wir uns einen Hund „zulegen“, müssen wir uns viele Kenntnisse aneignen. Erziehung, Bewegung und Ernährungen sind die wichtigsten Aspekte. Durch falsche Erziehung oder Sozialisation kann selbst ein sonst familienfreundlicher Viszla vom Züchter zum gefährlichen Biest werden. Ein ED-freier Welpe wird durch falsche Bewegung und körperliche Überforderung definitiv später doch noch eine Ellenbogengelenksdysplasie entwickeln. Jeder übergewichtige Hund ist in absehbarer Zeit ein Fall für den Tierarzt.
Bewegung ist für Mensch und Tier essenziell. – Aber nicht jedes Tier ist turniergeeignet.
Wie bei menschlichen Babys sind auch junge Hunde noch nicht voll entwickelt. Die Knochen sind noch weich, die Epiphysenfugen (Wachstumsfugen) noch nicht geschlossen, Bänder, Gelenke und Bindegewebe wissen noch gar nicht, wohin mit sich.
In der Wachstumsphase ist ein Tier für die Entwicklung einer Ellenbogengelenksdysplasie besonders anfällig. Gelenkschonende Bewegungen und die Entlastung der Muskulatur spielen eine wesentliche Rolle. Bis ein junger Hund voll entwickelt ist, können ein bis zwei Jahre vergehen.
Für Welpen gelten ein paar Tabus:
- Treppen steigen
- ins Auto oder auf die Couch hüpfen
- längere Spaziergänge
Der Bewegungsapparat von Welpen muss Bewegung und Koordination erst lernen, die Gewichtsverteilung auf Knochen und Gelenke werden auch bei jungen Wölfen sanft einstudiert. Natürlich entwickelt sich der Körper eines jungen Hundes auch ohne unser Zutun. Aber gerade Welpen lassen sich zum Toben, Rennen, Hüpfen, Spielen und Springen verführen, sie haben so viel „Spaß an der Freud“. Es liegt in unserer Verantwortung, sie zu bremsen und das kleine zerbrechliche Körperchen nicht zu überfordern.
Selbst der jüngste Bewegungsapparat ist bemüht, das Gewicht seines Körpers schmerzfrei zu verteilen und Bewegungen möglich zu machen. Dabei können sich weiche Knochen und Gelenke verbiegen, weil sie nachgeben oder „umdenken“ müssen.
Fehlbildungen entstehen durch Fehlbelastung und erzeugen krankhafte Fehlstellungen. Man beachte die Wortwiederholung der Silbe „Fehl-“. Es sind unsere Fehler. Wenn wir nicht gut auf unsere Youngsters aufpassen, riskieren wir die Ellenbogengelenksdysplasie oder andere Fehlbildungen.
Selbstverständlich müssen Welpen sich bewegen, spielen und toben dürfen. Sollten Sie sich nicht sicher sein, sprechen Sie mich an. Wir hecken gemeinsam einen gesunden Bewegungsplan aus, an dem Ihr Welpe seinen Spaß haben wird. Und Sie auch.
Die Ernährung mal wieder – Ellenbogengelenksdysplasie durch falsches Futter
Zwei Aspekte sind für Ihren Futterplan wesentlich, um eine Fehlbildung von Knochen und Gelenken zu verhindern oder ihr Fortschreiten zu verzögern.
- Gewichtskontrolle
- Zufuhr aller wichtigen Nährstoffe
Das Gewicht
Jedes Gramm zu viel belastet Knochen und Gelenke. Die weichen Wachstumsfugen Ihres Welpen werden sich unter zu hohem Gewicht gefährlich deformieren.
Halten Sie Ihren Hund schlank, auch wenn es sich um Muskelprotze wie Französische Bulldoggen handelt, die von null auf hundert ein immenses Gewicht auf die Waage bringen können. In den meisten Fällen handelt es sich bei diesen Pölsterchen nicht um Muskeln, sondern um Speck. Gerade in jungen Jahren ist ein Hund gleich welcher Rasse mit weniger Gewicht beweglicher und gesünder. Lassen Sie sich von niemandem einreden, dass das Volumen eines Hundes genetisch bedingt ist und irgendwelchen Schönheitsidealen entsprechen muss. Auch ein Pitbull darf schlank sein und hat dennoch keine schlechte Laune. Im Gegenteil.
Selbst ein Buddha könnte mit 50 kg weniger auf den Rippen milde lächeln und in sich ruhen. Vielleicht würde er sogar mir seinen Gläubigen wandern gehen und hätte eine höhere Lebenserwartung.
Eine bedarfsgerechte Ernährung sieht bei Hunden täglich etwa 2 % des Körpergewichts an Futter vor, nur bei Arbeitstieren und Sportskanonen darf mehr gefüttert werden. Diese Regel gilt für alle Rassen. Nicht nur für Dackel.
Ein Kilo zu viel auf den Rippen ist für die Entwicklung unseres Welpen gefährlicher als einmal ein etwas zu langer Spaziergang.
Artgerechte und bewusste Fütterung
Knochen, Knorpel, Gelenke, Bänder und Muskeln von Hunden benötigen sowohl in der Entwicklung als auch im weiteren Leben in erster Linie Aminosäuren, die Bausteine der Proteine (Eiweiße).
Geben wir also getreidelastiges Hundefutter, ist der Napf voll, bevor ausreichend Proteine und die dazugehörigen Vitamine, Spurenelemente und Mineralien zur Verfügung stehen. Die Auseinandersetzung mit und das Wissen um die Zusammensetzung von industriellem Futter sind Grundvoraussetzung, um unseren Hund vor Ellenbogengelenksdysplasie zu bewahren oder eine bestehende zu verzögern. Ein Hund kann noch so saubere Papiere vom Züchter haben, mit der falschen Ernährung zerstören wir selbst die Gelenke eines Zuchttieres.
Trockenfutter aus dem Supermarkt oder dem Zoofachhandel ist in den meisten Fällen extrem getreidehaltig. Getreide ist für die Futtermittelhersteller sehr viel billiger als Fleisch. Aber auch bei Dosenfutter ist die Deklaration auf der Rückseite aufschlussreich. Lernen wir sie zu lesen.
Wir empfehlen die Fütterung mit Barf, biologisch artgerechter Rohfütterung. Sie besteht zu 80 % aus frischem Fleisch und Knochen. Mit Barf sind Sie auf der sicheren Seite. Ihr Hund wird alles bekommen, was er für seinen Bewegungsapparat braucht.
Wir haben ein paar Artikel für Sie zusammengestellt:
- Barf für Hunde – Hundefutter unter der Lupe
- Barf für Katzen – Wir bauen eine Maus.
- Trockenfutter richtig auswählen
Eine Ellenbogengelenksdysplasie können Sie also mit der richtigen Ernährung positiv und mit der falschen Ernährung negativ beeinflussen.
Leidet mein Hund unter einer Ellenbogengelenksdysplasie?
Die Symptome einer Ellenbogengelenksdysplasie (ED) sind sehr unterschiedlich. Je nach Schweregrad der ED und allgemeiner Konstitution eines Hundes können folgende Beschwerdebilder auftreten:
- Humpeln oder Lahmheit nach Belastung
- Lahmheit eines oder beider Vorderläufe
- Schmerzreaktionen bei Berührung des betroffenen Gelenks
- Schmerzvermeidung, Schonhaltung, Vermeidung von Bewegung
Schauen Sie auch in unsere Checkliste „Hat mein Hund Schmerzen?“
Die Behandlung – Eine Ellenbogengelenksdysplasie ist NICHT heilbar, aber behandelbar.
Wie bei jeder Erkrankung gilt: Je früher sie erkannt wird, desto besser ist die Prognose.
In den meisten Fällen ist eine Operation unerlässlich. Sobald Knochen- oder Knorpelfragmente im Gelenkwasser umherirren, wird das Gelenk eröffnet und die Bösewichte müssen entfernt werden.
Unbehandelt wird eine Ellenbogengelenksdysplasie einem Hund lebenslang Schmerzen bereiten, eine Arthrose ist vorprogrammiert. Seine Schonhaltung wird zwangsläufig andere Körperteile belasten und sie werden dadurch ebenfalls geschädigt. Der Zustand dieses Hundes wird eine „Never Ending Story“.
Physiotherapie ist bei einer Ellenbogengelenksdysplasie unerlässlich, ganz gleich, in welchem Stadium sie sich befindet. Wir müssen dem Hund die Schmerzen nehmen und ihn wieder in Bewegung bringen. An erster Stelle steht Lebensqualität, nicht Leistung.
In unserem Fokus stehen die Verzögerung der Ellenbogengelenksdysplasie und die Vermeidung von Begleiterkrankungen. Eine Arthrosebehandlung MUSS Bestandteil jeder Therapie sein. Durch die Fehlstellung der Knochen werden Gelenke belastet und abgenutzt, es entsteht eine Arthrose, also eine Veränderung und der Abbau von schützendem Knorpel in den Gelenkflächen.
Wir Tierphysiotherapeuten können die Ellenbogengelenksdysplasie aufhalten und abschwächen, wir entlasten das Ellenbogengelenk und studieren gemeinsam mit Ihnen sanfte Bewegungsabläufe für Ihren Hund ein. Wir mobilisieren die Faszien und das Stützgewebe um das Gelenk und schonen dadurch Bänder, Nerven und Muskeln.
Sollte Ihnen jemand etwas von Muskelaufbau erzählen, den Sie auf eigene Faust vornehmen können, lassen Sie ihn besser links liegen. Die Kombination von Schmerzen und Muskeltraining sind für Mensch und Tier eine Qual. Die Synapsen im Gehirn werden sich für immer merken: Training = Schmerz.
Vor und nach einer Operation benötigt Ihr Hund Physiotherapie und frühzeitige Mobilisierung. Ihr Tierarzt wird Ihnen ein Rezept ausstellen und Ihre Tierkrankenkasse wird die Behandlung bezahlen. Sprechen Sie mich an, wir machen das. Gemeinsam mit Ihrem Tier.