Die Hüftgelenksdysplasie (HD) – Wen kann sie treffen?
Jedes Säugetier wie Mensch, Hund, Katze oder Pferd kann eine Hüftgelenksdysplasie erwischen. Wir richten den Fokus nun auf Hunde, da sie in der Tierwelt am häufigsten darunter leiden.
Hören Hundehalter von „Hüftgelenksdysplasie“, denken sie sofort an Schäferhunde. Es ist jedoch ein überholter Mythos, dass nur diese Hunderasse betroffen ist. Allerdings sind es in der Tat vor allem große Hunde, bei denen eine Hüftgelenksdysplasie diagnostiziert wird. Die Rasse spielt dabei keine Rolle.
Nehmen wir den Begriff „Hüftgelenksdysplasie“ auseinander.
Das Hüftgelenk ist ein Kugelgelenk, das die Hinterläufe mit dem Becken verbindet.
Eine Dysplasie ist eine Fehlbildung oder die „abnorme“ Veränderung von Gewebe oder anderen Strukturen im Körper. Eine Dysplasie kann überall im Körper auftreten, nicht nur in Gelenken.
Die Wortherkunft:
„dys“ griechisch = schlecht, übel, falsch, „plassein“ griechisch = formen, bilden
Was ist bei einer Fehlbildung des Hüftgelenks passiert?
Bei einem gesunden Tier liegt der Kugelkopf des Oberschenkelknochens (Femur) in der knöchernen Gelenkpfanne der Hüfte und kann sich in dieser festen Führung in nahezu alle Richtungen bewegen. Sowohl der Kugelkopf als auch die Gelenkpfanne sind mit Knorpel beschichtet und schützen sich dadurch gegenseitig vor Reibungen. Die Gleitfähigkeit des Hüftgelenks sorgt für fließende Bewegungen und die gleichmäßige Verteilung der Last des Körpers.
Liegt eine Fehlbildung der Gelenkpfanne vor, ist von einer „Dysplasie“ die Rede. Oft ist die Gelenkpfanne zu flach, zu klein oder gar ausgefranst. Dann passen Kugel und Pfanne nicht mehr so recht ineinander oder zueinander. Die Gelenkpfanne kann den Kugelkopf des Oberschenkels nicht mehr sicher führen, er rotiert ungleichmäßig, eckt an den Rändern der Pfanne an und erzeugt unweigerlich Reibung und damit Verschleiß.
Mit der fortschreitenden Entwicklung einer Hüftgelenksdysplasie sind Fehlstellung und Arthrose vorprogrammiert. Muskeln und Bänder werden über Gebühr strapaziert und rächen sich mit Schmerzen.
Welche Ursachen hat eine Hüftgelenksdysplasie?
Es gibt genau und nur zwei Ursachen: Entweder ist die Hüftgelenksdysplasie angeboren oder erworben.
Beginnen wir mit etwas Genetik, also der angeborenen oder vererbten Hüftgelenksdysplasie.
Die genetisch bedingte Hüftgelenksdysplasie liegt im Erbmaterial eines Hundes. Wie oft hören wir bei Kindern diese Sprüche von Eltern, Großeltern oder anderen Verwandten wie „ganz der Vater“, „Sie hat die Nase der Großmutter“ oder „Er grinst wie die Mutter“. Haarfarbe, Hautfarbe, Körpergröße, aber auch Muttermale oder Krankheiten sind typische vererbte Faktoren. Selbst Talente werden Kindern im Namen der Genetik zu- oder abgesprochen. Ob man den Kindern dadurch in der Entwicklung ihrer Fähigkeiten einen Gefallen tut, sei dahingestellt.
Die Genetik hat allerdings auch ein paar Tricks auf Lager. Oft überspringt die Vererbung eine oder zwei, manchmal mehrere Generationen. Wenn beispielsweise in einer Familie ausschließlich blond gelockter Mitglieder plötzlich ein Kind mit schwarzen Haaren geboren wird, ist die Überraschung groß und endet manchmal in abstrusen Verdächtigungen. Dabei ist die Antwort meistens recht einfach: Die Großmutter oder die Urgroßmutter eines Elternteils hatte schwarze Haare. Selbst ein dunkelhäutiger Vater in vorangegangenen Generationen kann heute einem Baby mit einer dunklen Hautfarbe oder schwarzen Löckchen seine Gene bescheren.
Die Genetik in der Zucht
Die Züchterverbände haben sehr strenge Regeln für die Zucht ihrer Tiere. Pferde, Hunde oder Katzen müssen genaue Voraussetzungen mitbringen und Erbkrankheiten ausschließen, um als Zuchttiere in Betracht zu kommen. Seriöse Züchter halten sich ganz genau an diese Vorgaben, sie haben kein Interesse, kranke oder behinderte Tiere zur Welt zu bringen.
Jedes Zuchttier muss sich regelmäßig einer „Zuchteignungsprüfung“ beim Tierarzt unterziehen. Darüber hinaus gibt es meldepflichtige Vorfälle wie beispielsweise eine Patellaluxation oder auch eine Hüftgelenksdysplasie. Solche Fehlbildungen können den Ausschluss aus der Zucht bedeuten. Wird eine Zuchthündin von einem Hund anderer Rasse gedeckt, ist sie raus.
Aber nicht nur Krankheiten oder Fehlbildungen spielen in der Zucht eine Rolle. Auch Charaktereigenschaften wie Intelligenz, Wachsamkeit oder das Sprungvermögen bei Pferden spielen eine wesentliche Rolle und werden im Erbmaterial manifestiert.
Ein Tier vom Züchter hat keinen Garantieschein.
Die Natur überlässt selbst Züchtern nicht so einfach die Kontrolle über die Evolution. Zwar liefern lange Stammbäume eine gewisse Sicherheit, aber auch zwei absolut gesunde Menschen können ein behindertes Kind zur Welt bringen. Und daran ist niemand schuld.
Wer sich einen Welpen vom Züchter kauft, um beispielsweise eine Hüftgelenksdysplasie (HD) zu vermeiden, sollte ein paar Dinge bedenken:
- Die Natur hat ihre Launen. Im Welpenalter kann kein Mensch eine Fehlbildung einschätzen.
- Kaufen Sie niemals einen Welpen, in dessen Papieren nur die Eltern aufgeführt sind, da stimmt etwas nicht. Mindestens die Großeltern, besser noch auch die Urgroßeltern sollten im Stammbaum gelistet sein.
- Steht in den Papieren dann unter anderem „HD-frei“ oder „HD-A“ (weitgehend frei), ist das eine schöne Grundvoraussetzung für ein gesundes Leben.
Aber wenn ein Züchter die gesunde Entwicklung eines Welpen prophezeit, gleicht das dem Blick in eine Kristallkugel und ist unseriös.
Es liegt in Ihren Händen – Die erworbene Hüftgelenksdysplasie
Die wenigsten Hundehalter gehen mit einem Hund vom Züchter spazieren. Wir nehmen Tiere aus Tierheimen, Auffangstationen oder aus dem Auslandstierschutz auf. Gehen wir also einfach davon aus, dass wir selbst für die Entstehung und Entwicklung einer Hüftgelenksdysplasie verantwortlich sind.
Bevor wir uns einen Hund „zulegen“, müssen wir uns viele Kenntnisse aneignen. Erziehung, Bewegung und Ernährungen sind die wichtigsten Aspekte. Durch falsche Erziehung oder Sozialisation kann selbst ein sonst familienfreundlicher Vizsla vom Züchter zum gefährlichen Biest werden. Ein HD-freier Welpe wird durch falsche Bewegung und körperliche Überforderung definitiv später doch noch eine Hüftgelenksdysplasie entwickeln. Jeder übergewichtige Hund ist in absehbarer Zeit ein Fall für den Tierarzt.
Bewegung ist für Mensch und Tier essenziell. – Aber nicht jedes Tier ist turniergeeignet.
Wie bei menschlichen Babys sind auch junge Hunde noch nicht voll entwickelt. Die Knochen sind noch weich, die Epiphysenfugen noch nicht geschlossen, Bänder, Gelenke und Bindegewebe wissen noch gar nicht, wohin mit sich.
In der Wachstumsphase ist ein Tier für die Entwicklung einer Hüftgelenksdysplasie besonders anfällig. Gelenkschonende Bewegungen und die Entlastung der Hüftmuskulatur spielen eine wesentliche Rolle. Bis ein junger Hund voll entwickelt ist, können ein bis zwei Jahre vergehen.
Für Welpen gelten ein paar Tabus:
- Treppen steigen
- ins Auto oder auf die Couch hüpfen
- längere Spaziergänge
Der Bewegungsapparat von Welpen muss Bewegung und Koordination erst lernen, die Gewichtsverteilung auf Knochen und Gelenke werden auch bei jungen Wölfen sanft einstudiert. Natürlich entwickelt sich der Körper eines jungen Hundes auch ohne unser Zutun. Aber gerade Welpen lassen sich zum Toben, Rennen, Hüpfen, Spielen und Springen verführen, sie haben so viel „Spaß an der Freud“. Es liegt in unserer Verantwortung, sie zu bremsen und das kleine zerbrechliche Körperchen nicht zu überfordern.
Selbst der jüngste Bewegungsapparat ist bemüht, das Gewicht seines Körpers schmerzfrei zu verteilen und Bewegungen möglich zu machen. Dabei können sich weiche Knochen und Gelenke verbiegen, weil sie nachgeben oder „umdenken“ müssen.
Fehlbildungen entstehen durch Fehlbelastung und erzeugen krankhafte Fehlstellungen. Man beachte die Wortwiederholung der Silbe „Fehl-“. Es sind unsere Fehler. Wenn wir nicht gut auf unsere Youngsters aufpassen, riskieren wir die Hüftgelenksdysplasie oder andere Fehlbildungen.
Selbstverständlich müssen Welpen sich bewegen, spielen und toben dürfen. Sollten Sie sich nicht sicher sein, sprechen Sie mich an. Wir hecken gemeinsam einen gesunden Bewegungsplan aus, an dem Ihr Welpe seinen Spaß haben wird. Und Sie auch.
Die Ernährung mal wieder – Hüftgelenksdysplasie durch falsches Futter
Zwei Aspekte sind für Ihren Futterplan wesentlich, um eine Fehlbildung von Knochen und Gelenken zu verhindern oder ihr Fortschreiten zu verzögern.
- Gewichtskontrolle
- Zufuhr aller wichtigen Nährstoffe
Das Gewicht
Jedes Gramm zu viel belastet Knochen und Gelenke. Halten Sie Ihren Hund schlank, auch wenn es sich um Muskelprotze wie Französische Bulldoggen handelt, die von null auf hundert ein immenses Gewicht auf die Waage bringen können. In den meisten Fällen handelt es sich bei diesen Pölsterchen nicht um Muskeln, sondern um Speck. Gerade in jungen Jahren ist ein Hund gleich welcher Rasse mit weniger Gewicht beweglicher und gesünder. Lassen Sie sich von niemandem einreden, dass das Volumen eines Hundes genetisch bedingt ist und irgendwelchen Schönheitsidealen entsprechen muss. Auch ein Pitbull darf schlank sein und hat dennoch keine schlechte Laune. Im Gegenteil.
Selbst ein Buddha könnte mit 50 kg weniger auf den Rippen milde lächeln und in sich ruhen. Vielleicht würde er sogar mir seinen Gläubigen wandern gehen und hätte eine höhere Lebenserwartung.
Eine bedarfsgerechte Ernährung sieht bei Hunden täglich etwa 2 % des Körpergewichts an Futter vor, nur bei Arbeitstieren und Sportskanonen darf mehr gefüttert werden. Diese Regel gilt für alle Rassen. Nicht nur für Dackel.
Ein Kilo zu viel auf den Rippen ist für die Entwicklung unseres Welpen gefährlicher als einmal ein etwas zu langer Spaziergang.
Artgerechte und bewusste Fütterung
Knochen, Knorpel, Gelenke, Bänder und Muskeln von Hunden benötigen sowohl in der Entwicklung als auch im weiteren Leben in erster Linie Aminosäuren, die Bausteine der Proteine (Eiweiße).
Geben wir also getreidelastiges Hundefutter, ist der Napf voll, bevor ausreichend Proteine und die dazugehörigen Vitamine, Spurenelemente und Mineralien zur Verfügung stehen. Die Auseinandersetzung mit und das Wissen um die Zusammensetzung von industriellem Futter sind Grundvoraussetzung, um unseren Hund vor Hüftgelenksdysplasie zu bewahren oder eine bestehende zu verzögern. Ein Hund kann noch so saubere Papiere vom Züchter haben, mit der falschen Ernährung zerstören wir selbst die Gelenke eines Zuchttieres.
Trockenfutter aus dem Supermarkt oder dem Zoofachhandel ist in den meisten Fällen extrem getreidehaltig. Getreide ist für die Futtermittelhersteller sehr viel billiger als Fleisch. Aber auch bei Dosenfutter ist die Deklaration auf der Rückseite aufschlussreich. Lernen wir sie zu lesen.
Wir empfehlen die Fütterung mit Barf, Biologisch artgerechter Rohfütterung. Sie besteht zu 80 % aus frischem Fleisch und Knochen. Mit Barf sind Sie auf der sicheren Seite. Ihr Hund wird alles bekommen, was er für seinen Bewegungsapparat braucht.
Wir haben ein paar Artikel für Sie zusammengestellt:
- Barf für Hunde – Hundefutter unter der Lupe
- Barf für Katzen – Wir bauen eine Maus
- Trockenfutter richtig auswählen
Eine Hüftgelenksdysplasie können Sie also mit der richtigen Ernährung positiv und mit der falschen Ernährung negativ beeinflussen.
Leidet mein Hund unter einer Hüftgelenksdysplasie?
Die Symptome einer Hüftgelenksdysplasie (HD) sind sehr unterschiedlich. Je nach Schweregrad der HD und allgemeiner Konstitution eines Hundes können folgende Beschwerdebilder auftreten:
- instabiles Gangbild, Ihr Hund „kommt Ihnen irgendwie schief vor“
- Knacken oder Knirschen, wenn der Hund sich hinlegt oder aufsteht
- Humpeln oder Lahmheit nach Belastung
- seitliches Wegkippen in der Sitzposition
- Rennt der Hund, „hoppeln“ die Hinterläufe seltsam hinterher.
- X-Beine
- Schmerzvermeidung, Schonhaltung, Vermeidung von Bewegung
Schauen Sie auch in unsere Checkliste „Hat mein Hund Schmerzen?“.
Die Diagnose
Bei Verdacht einer Hüftgelenksdysplasie sollten Sie einen auf HD-Röntgen spezialisierten Tierarzt aufsuchen. Er überstreckt die Hinterläufe und vermisst die Fehlstellung im Röntgen. Eine lockere Hüfte ist bei dieser Methode in den meisten Fällen zu erkennen, jedoch nicht in allen. Besser ist ein PennHIP-Röntgen. Mittels der PennHIP-Methode kann mithilfe von drei unterschiedlichen Röntgenaufnahmen eine frühzeitige und umfassende Beurteilung erreicht werden. Eine vorliegende Hüftgelenksdysplasie (HD) wird in Schweregrade eingeteilt und muss im weiteren Verlauf immer wieder kontrolliert werden.
HD-A = frei oder weitgehend frei
HD-B bis HD-E = mittelschwer bis sehr schwer
Achtung: Eine genaue Diagnose kann erst am Ende der Wachstumsphase gestellt werden.
Tierärzte die ein Röntgen nach dem PennHIP-Verfahren anbieten:
- Fachtierarzt für Kleintiere Jens M. Diel
Robert-Bosch-Str. 2 – 40668 Meerbusch-Lank
Telefon: 02150-705732
Mail: kontakt@tierarzt-meerbusch.de
https://www.tierarzt-meerbusch.de - Tierarztpraxis am Gotenring Wilms & Rosin GmbH
Gotenring 57 – 50670 Köln-Deutz
Telefon: 0221-22233377
Mail: praxis@tierarzt-gotenring.de
https://www.tierarzt-gotenring.de
Die Behandlung – Eine Hüftgelenksdysplasie ist NICHT heilbar, aber behandelbar.
Wie bei jeder Erkrankung gilt: Je früher sie erkannt wird, desto besser ist die Prognose.
Unbehandelt wird eine Hüftgelenksdysplasie einem Hund lebenslang Schmerzen bereiten, eine Arthrose ist vorprogrammiert. Seine Schonhaltung wird zwangsläufig andere Körperteile belasten und sie werden dadurch ebenfalls geschädigt. Der Zustand dieses Hundes wird eine „Never Ending Story“.
Physiotherapie ist bei einer Hüftgelenksdysplasie unerlässlich, ganz gleich, in welchem Stadium sie sich befindet. Wir müssen dem Hund die Schmerzen nehmen und ihn wieder in Bewegung bringen. An erster Stelle steht Lebensqualität, nicht Leistung.
In unserem Fokus steht die Verzögerung der HD und die Vermeidung von Begleiterkrankungen. Eine Arthrosebehandlung MUSS Bestandteil jeder Therapie sein. Durch die Fehlstellung der Knochen werden Gelenke belastet und abgenutzt, es entsteht eine Arthrose, also eine Veränderung und der Abbau von schützendem Knorpel in den Gelenkflächen.
Wir Tierphysiotherapeuten können die Hüftgelenksdysplasie aufhalten und abschwächen, wir entlasten das Hüftgelenk und studieren gemeinsam mit Ihnen sanfte Bewegungsabläufe für Ihren Hund ein. Wir mobilisieren die Faszien und das Stützgewebe um das Gelenk und schonen dadurch Bänder, Nerven und Muskeln.
Sollte Ihnen jemand etwas von Muskelaufbau erzählen, den Sie auf eigene Faust vornehmen können, lassen Sie ihn besser links liegen. Die Kombination von Schmerzen und Muskeltraining sind für Mensch und Tier eine Qual. Die Synapsen im Gehirn werden sich für immer merken: Training = Schmerz.
Schon wieder Ernährung
Es klingt sicher logisch, dass jedes Kilo zu viel auf den Hüften bei einer Hüftgelenksdysplasie Schmerzen verursacht. Je mehr sich der Bewegungsapparat mit Gewicht herumschlagen muss, desto stärker werden Muskeln, Bänder und Nerven belastet. Vielleicht ist es menschlich, einem leidenden Kind oder Hund als Trösterchen Leckereien oder Süßigkeiten zu geben. Jeder von uns weiß allerdings um die negativen Konsequenzen. Zum einen werden Schmerzen und Krankheit im Gehirn mit „Belohnung“ in Form von leckeren Stückchen verknüpft, zum anderen wird sich das Körpergewicht ungesund erhöhen. Kontraproduktiv, wie wir inzwischen wissen.
Geben wir unserem Hund also mehr Aufmerksamkeit und etwas mehr Beschäftigung. Ich habe viele Ideen dafür auf Lager.
Ist eine Hüftgelenksdysplasie bereits manifestiert, ist die ausreichende Versorgung mit Aminosäuren von noch wesentlicherer Bedeutung. Nur Proteine, Antioxidanzien, Mineralstoffe und Spurenelemente können das Fortschreiten der Fehlbildung und ihrer Konsequenzen wie einer Arthrose verzögern. Gelenkknorpel müssen gefüttert werden, um sie bei Laune zu halten.
Getreide ist der persönliche Feind von Gelenken. Getreide fördert Entzündungen in den Gelenken und wird irgendwann von der Arthrose zur Arthritis (Gelenkentzündung) führen.
Ich lege Ihnen die sorgfältige Wahl Ihrer Hundeernährung noch mal ans Herz. Schauen Sie sich die Inhaltsstoffe des Futters, insbesondere des Trockenfutters genau an und vermeiden Sie Getreide und Futtersorten mit zu wenig Proteinen. Wenn Sie möchten, erkläre ich Ihnen die Fütterung mit Barf (Biologisch artgerechte Rohfütterung) auch persönlich. Ich bin von der Verzögerung einer Hüftgelenksdysplasie durch richtige Ernährung überzeugt.
Und wenn gar nichts hilft?
Tja. Das kommt leider vor. Manchmal wird eine Hüftgelenksdysplasie zu spät und in einem bereits schweren Stadium diagnostiziert. Nicht alle Hunde haben das Glück, als Junghunde in eine Familie zu kommen.
Auch in solchen Fällen hat die Vermeidung von Schmerzen erste Priorität und der Chirurg tritt auf den Plan. Er kann beispielsweise den Musculus pectineus durchtrennen und dadurch die Schmerzleitung unterbinden. Implantate oder künstliche Hüftgelenke sorgen ebenfalls für ein weiteres schmerzfreies und fröhliches Leben.
Einschläfern ist keine Option.
Nach einer solchen Operation benötigt Ihr Hund Physiotherapie und frühzeitige Mobilisierung. Ihr Tierarzt wird Ihnen ein Rezept ausstellen und Ihre Tierkrankenkasse wird die Behandlung in den meisten Fällen bezahlen. Sprechen Sie mich an, wir machen das. Gemeinsam mit Ihrem Tier.
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